Auf dem wohl bekanntesten Berg des Zittauer Gebirges, dem die Launen der Natur die Gestalt eines Bienenkorbes verliehen, erheben sich die romantisschen Ruinen der böhmischen Königsburg und des Klosters Oybin.
Zunächst nur einfache Befestigung - wurde die Burg Anfang des 14. Jh. zu einer wehrhaften Anlage ausgebaut. Mitte des 14. Jh. ließ der deutsche Kaiser Karl IV. hier ein Kaiserhaus errichten und stiftete dem Orden der Cölestiner ein Kloster, an dessen imposanter Kirche der berühmte Prager Dombaumeister Peter Parler seine Visitenkarte hinterließ.
Durch die Reformation wurde dem Klosterleben in der Mitte des 16. Jh. ein Ende gesetzt.
Danach bemächtigten sich die Naturgewalten der Gemäuer bis sie im 18./19. Jh. vor allem durch die Maler der Romantik, wie Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus u. a., wiederentdeckt und weithin bekannt gemacht wurden.
Vieles ist seither getan worden, um dieses einmalige Ensemble von Architektur und Natur zu erhalten, mehr noch bleibt zu tun, doch immer ist es ein Wettlauf mit der Zeit ...
Von Karfreitag bis Oktober fährt jede halbe Stunde der Gebirgsexpress vom Bahnhof zur Vorburg von Burg und Kloster Oybin.
Camera obscura
Camera obscura
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Chronik
13. JH. Bauspuren einer Befestigung
1311-16 Erweiterung der Anlage zu einer wehrhaften Abschnittsburg unter Heinrich von Leipa
1364 Kaiser Karl IV ordnet den Bau des Kaiserhauses an
1369 Er stiftet dem Orden der Cölestiner das Kloster auf dem Oybin
1369-84 Bau der Klosterkirche unter Mitwirkung des Prager Dombaumeisters Peter Parler aus Gmünd
1.H 16. JH. Auflösung des Klosters im Zuge der Reformation
1577 Zerstörung von Burg und Kloster Oybin durch Blitzschlag
1681 Ein Felsabriss verursacht weitere Zerstörung
1.H. 18. JH. Alexander Thiele, Hofmaler von Friedrich August III. wird zum Wiederentdecker der romantischen - von der Natur überwucherten Gemäuer
19. JH. Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus und viele andere malen Oybin-Motive
1829 Beräumung der Klosterkirchruine von Schutt
1877 Sanierung des Kaiserhauses
1883 Eröffnung des Museums auf dem Berg Oybin durch Dr. A. Moschkau im Wohnturm der Burg
1903-06 Cornelius Gurlitt und Hugo Rathgens erforschen und dokumentieren die Ruinen von Burg und Kloster Oybin
1936 Der reichhaltige Museumsbestand wird durch Verkäufe der Moschkauerben an Zittau dezimiert
1945 Das Oybin-Museum ist verwüstet und des Großteils seines Inventars beraubt. Herrmann Knobloch rettet das hier eingelagerte, dann fast zerstörte Zittauer Fastentuch von 1472.
In den kommenden Jahrzehnten beginnt ein Wettlauf mit dem Verfall. Immer wieder werden notdürftige Sanierungsmaßnahmen ausgeführt und teilweise wieder abgebrochen, so der Wohnturm, an der Klosterkirche und im Bereich des Bergfriedhofes.
1972-73 In der Klosterkirche wird durch viele Freiwillige Helfer ein Open-Air-Konzertsaal eingerichtet, der in den Folgejahren intensiv zu Live- und Phonokonzerten genutzt wird.
1991-92 Ein umfassendes Sanierungs- und Nutzungskonzept wird erstmals erstellt, seit 1993 schrittweise umgesetzt und viele Bereiche völlig neu erschlossen.
1993 übernimmt die Gemeinde Oybin den Oybin durch einen Erbbaurechtsvertrag von der Stadt Zittau.
2001 Das Bahrhaus wird als Museumsraum mit einer Ausstellung zu “Öfen und Heizung im Mittelalter” neu eröffnet.
2002 Im Wohnturm wird die Ausstellung “Die Habsburger und das Kloster Oybin” eröffnet. In der Unterkirche findet die erste Ausstellung statt, “Fotoimpressionen gestern und heute vom Oybin”.
2004 Die Klosterkirch-Ruine ist nach 3-jähriger Sanierungsarbeit wieder als Konzert- und Theatersaal nutzbar.